Brauchtum in Sigmaringendorf

Sigmaringendorf – Zum Ort und seiner Geschichte

Der Ort liegt an der Mündung der Lauchert in die Donau.
Zur Gemeinde Sigmaringendorf gehört der Ortsteil Laucherthal mit dem bekannten fürstlich hohenzollerischen Hüttenwerk.

Sigmaringendorf ist ein sehr alter Ort. Wann er gegründet wurde, wird wohl niemals ermittelt werden.
Der Gründer soll Graf Sigmar von Pfullendorf gewesen sein.
Die erste urkundliche Erwähnung fand 1249 durch das Kloster Mehrerau statt.


Strohmanntreiben ca. 1930

Historische Forschungen gehen davon aus, dass das heutige Sigmaringendorf eine Siedlung der sog. alemannischen Landnahmezeit und damit der ältesten Besiedlungsschicht des Frühmittelalters ist.
Da durch das Dorf eine Römerstraße führt, ist anzunehmen, dass hier eine römische Niederlassung bestand, und tatsächlich fand man auch römische Funde.

Vermutet wird, dass der Ort zunächst als Sigmaringen bezeichnet wurde.
Das in Sigmaringendorf ansässige Adelsgeschlecht verlegte, dem allgemeinen Trend zur Errichtung befestigter Burgen folgend, vermutlich in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts seinen Sitz auf den militärstrategisch günstiger gelegenen Donaufelsen flussaufwärts am Standort des heutigen Sigmaringer Hohenzollernschlosses.
Zusammen mit dem Adelssitz wanderte auch der Ortsname donauaufwärts mit und bezeichnete fortan sowohl die neue Burg und die sich bald daran anschließende Burgsiedlung wie auch das ältere Dorf mit Sigmaringen.
Erst später wurden die Siedlungen mit Sigmaringen und Sigmaringen das Dorf bezeichnet.
Daraus entwickelte sich somit der Ortsname Sigmaringendorf.
Die Gemeinde pflegt partnerschaftliche Beziehungen zu der Stadt Rafaela in Argentinien, die um 1880 von dem in Sigmaringendorf geborenen Wilhelm Lehmann gegründet wurde.

Brauchtumsveranstaltungen in Sigmaringendorf

Gänsemarsch: offizieller Auftakt der Fasnet im Dorf, 8 Tage vor Fasnetssonntag der Ledigen mit Fahne und Musikbegleitung unter einem speziellen Motto.

Auseliga Donschtig: Befreiung der Schul- und Kindergartenkinder, Schlüsselübergabe am Rathaus mit anschließendem Narrenbaumstellen und das Strohmanntreiben.

Bürgerball: am Fasnetssamstag in der Festhalle, der 1844 vom damaligen Bürger- und Leseverein zum ersten Mal durchgeführt wurde.

Bräuteln: siehe Seite über das Bräuteln

Eierlesen an Ostern: Am Ostermontag veranstalten die 16jährigen das traditionelle Eierlesen auf dem Sportplatz. Hierbei laufen 2 Spieler um die Wette, der eine nach Scheer und zurück und der andere muss inzwischen nach überlieferter Regel auf dem Sportplatz ausgelegte Eier auflesen.

Straßenfest im September: Seit 1979 findet in Sigmaringendorf, unter der Mitwirkung der Vereine, das Straßenfest statt.

Paschen an Silvester: Ein gern geübter Silvesterbrauch ist das althergebrachte „Paschen“ nachmittags im Wirtshaus. Eine Gruppe von Spielern würfelt dabei um einen Weißbrotring

Die Ledigengesellschaft Sigmaringendorf hat sich dem örtlichen Brauchtum verpflichtet und pflegt gemeinsam mit anderen Vereinen diese Veranstaltungen, die fest in der Gemeinschaft des Ortes verankert sind.